1 |
Grosbrink |
23 |
Kösterwinkel |
2 |
Strohreihe |
24 |
Hüttenreihe |
3 |
Die Wörden |
25 |
Glasweg-Havelweg |
4 |
Schmiedende |
26 |
Wätering |
5 |
Winkel |
27 |
Schmiedbruch |
6 |
Der Spring |
28 |
Schafwaschbruch |
7 |
Das Gericht |
29 |
Sölle |
8 |
Bullenberg |
30 |
Reisners Küsseln |
9 |
Mühlenberg oder |
31 |
Prestersteg |
|
Lärchenberg |
32 |
Kurzstücke |
10 |
Tegefeld (Tegelfeld) |
33 |
Langstücke, dabei der |
11 |
Wietkiekerberg |
|
Schulzenacker |
12 |
Templiner Berg |
34 |
Kirchhofsschlag |
13 |
der Zwinger |
35 |
Pumpenstück |
14 |
Hauswiesen |
36 |
Wäteringstück |
15 |
Horstwiesen |
37 |
Fliederberg |
16 |
Birkenschlag |
38 |
Mühlenweg |
17 |
Buchenschlag |
39 |
Brocksens Busch |
18 |
Densower Damm |
40 |
kleiner Tanger |
19 |
Maulbeerberg |
42 |
Klostersteg |
20 |
Sandkuhle |
41 |
Bahnhofsstieg |
21 |
Densower Busch |
43 |
Ragöser Bach |
22 |
Absatz |
44 |
Ossenkoppelstieg |
Von den hier aufgeführten Flurnamen waren schon in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg die Nr. 7, 24, 25, 28 nur noch bei den alteingesessenen Annenwaldern bekannt. Bei der Umschichtung der Bevölkerung nach dem 2. Weltkrieg sind noch mehr Namen verloren gegangen.
Bei der Zusammenstellung war mir Herr Arthur Bohm aus Annenwalde (geb.1922) behilflich.
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Erläuterungen zu dem Verzeichnis der Flurnamen
Nr. 1 Grosbrink ist der Grasplatz zwischen Kirche und Strohreihe. Auf diesem Platz steht der Glockenstuhl.
Nr. 2 An der Südwestseite vom Grosbrink standen zwei niedrige, rohrgedeckte Häuser. Im Niederdeutschen wird das Schilfrohr auch als Stroh bezeichnet. Dat Strohbrok war das Rohrbruch. Daher für diese Häuser der Name Strohreihe. Jedes Dieser Häuser hatte vier Wohnungen. Der Grundriß einer solchen Wohnung findet sich in "Die Kunstdenkmäler.." (Lit. Verz. 12). Das eine der beiden Häuser wurde wegen Baufälligkeit schon 1912 abgerissen. Das andere steht noch heute und ist bewohnt. Die Bezeichnung Strohreihe ist auf dieses Haus übergegangen.
Nr. 3 Die Wörden sind Landstücke, die zu jedem Grundstück gehörten und meist hinter dem Garten oder doch in der Nähe des Hauses lagen.
Nr. 4 Schmiedende heißt der Teil des Weges nach Beutel, der gleich hinter dem Dorfe an der Schmiede vorbeiführt.
Nr. 5 Der Winkel gehört zum ältesten Teil des Dorfes. Er ist eine Sackgasse.
Nr. 6 Der Spring war die tiefste Stelle des Beuteler Weges, etwa dort, wo der Letzte Garten vom Winkel her an den Weg stieß. Hier quoll bei feuchtem Wetter das Wasser aus der Erde, sodaß dann der Weg fast unpassierbar war. Als 1933 der Templiner Berg abgetragen wurde, konnte diese Stelle merklich erhöht werden. (S.43)
Nr. 7 Das Gericht hieß eine Wiese links des Beuteler Weges, dicht am Spring, wo 1779 jene Hinrichtung stattgefunden hatte, von der auf S.102 berichtet wird.
Nr. 8 Bullenberg heißt eine Erhebung links am Wege zum Tegefeld. Der Name ist wohl erst nach 1920 von dem damaligen Besitzer Herrn Schmetzer geprägt worden, weil sich der Acker so schwer bearbeiten ließ.
Nr. 9 Von dem Weg zum Tegefeld (Nr.38) zweigt nach rechts ein Feldweg ab. Nach kaum 100 Meter kommen wir zu einer geringen Erhebung, auf der bis zu dem durch Blitzschlag verursachten Brand eine Windmühle stand.
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Flurnamen in Annenwalde
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Ich habe bisher nicht feststellen können, wann die Mühle abbrannte. Bei der Dorfgründung stand die Mühle rechts von der Hüttenreihe. Nachdem die Reste der abgebrannten Mühle beseitigt waren, pflanzte man auf dem Hügel Lärchen. Daher der heute meist gebräuchliche Name Lärchenberg.
Nr. 10 Das Tegefeld ist eine größere, zum Teil aufgeforstete Fläche an dem Landweg von Annenwalde nach Placht. Die Erklärung des Namens ist schwierig. Zunächst könnte man annehmen, daß es Tegelfeld heißen müßte, also Ziegelfeld, vielleicht verkürzt aus Ziegeleifeld. Ich habe aber bisher nicht die geringste Andeutung gefunden, daß zu Annenwalde je eine Ziegelei gehört habe. Wenn aber das Feld links des Weges gleich hinter dem Wald frisch bearbeitet ist, dann erkennt man deutlich dunkle Stellen im Acker, die darauf hinweisen, daß hier der Boden einmal zu anderen Zwecken als nur zum Ackerbau genutzt worden ist. Eine andere Möglichkeit der Erklärung ergibt sich daraus, daß mit dem Worte Tegel auch ein kalkreicher Ton bezeichnet wird.
Nr. 11 Den Wietkiekerberg finden wir links des Weges zum Vorwerk. Nach dem Meßtischblatt ist er 72 m hoch, liegt also 23 m über dem Wasserspiegel des Sees. Auf der Höhe steht ein trigonometrischer Punkt.
Nr. 12 Der Templiner Berg war eine Erhöhung auf dem Landwege nach Templin, da wo der Weg nach Beutel abzweigt. (Seite 43/44 und unter Nr.6)
Nr. 13 Der Zwinger ist ein dreieckiges Feldstück zwischen dem Weg nach Beutel und dem zum Vorwerk.
Nr. 14 Die Hauswiesen liegen auf der östlichen Seeseite.
Nr. 15 Die Horstwiesen liegen auf der westlichen Seeseite. Mitten in dieser Wiese ist eine Erhebung, ein Horst, der ackerbaulich genutzt wird.
Nr. 16 Birkenschlag heißt ein Feldstück östlich vom See, südlich der Hauswiesen. An dem abfallenden Seeufer stehen Bäume, unter denen früher wohl mehr Birken vertreten waren als heute.
Nr. 17 Der Buchenschlag liegt dem Birkenschlag gegenüber, also auf der westlichen Seeseite. Er grenzt an den
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mit Buchen bestandenen Teil der Forst. (Jagen 51)
Nr. 18 Der Densower Damm ist die mit Feldsteinen gepflasterte Straße nach Densow. (s. Seite 40)
Nr. 19 Der Maulbeerberg ist eine Erhebung etwa in der Mitte der Straße nach Densow. hier wuchsen auf der linken, der westlichen Seite Silberpappeln (Populus alba) in strauchartiger Form zwischen den Linden. Diese Pappeln wurden vielfach für Maulbeeren gehalten. Da dieser Weg nach Densow in den ersten Jahrzehnten nach der Dorfgründung garnicht vorhanden war, ist anzunehmen, daß entsprechend den Anordnungen Friedrichs II. hier auf dieser kaum anbauwürdigen Anhöhe Maulbeeren angepflanzt wurden. Da auch ein Seidenbauhaus vorhanden war, müßte man daraus schließen, daß tatsächlich einige Zeit Seidenraupen gezüchtet wurden. (s. Seite 34)
Nr. 20 Die Sandkuhle entstand, als man 1919 die Dorfstraße pflasterte und sie an einigen Stellen erheblich höher legte. Der dazu benötigte Sand wurde von der Höhe des Maulbeerberges geholt.
Nr. 21 Wo am Damm die Annenwalder Feldmark aufhört, bildet ein schmaler Waldzipfel die Grenze. Dieses Waldstück heißt der Densower Busch.
Nr. 22 Der Absatz ist das Landstück links vom Damm am Densower Busch. Hier hatten die Büdner der Reihe nach, vom Haus Nr. 1 beginnend, ein Stück Acker in Größe von 1 Morgen.
Nr. 23 Der Kösterwinkel ist das letzte Stück im Absatz, das früher zur Besoldung des Küsters gehörte. Das Feld war Eigentum der Kirchen- und Schulgemeinde. Nach der Auseinandersetzung zwischen Kirche und Staate nach 1945 wurde es durch Vertrag zwischen politischer Gemeinde und Kirchengemeinde vom 7. März 1954 Eigentum der Kirchengemeinde, desgleichen auch ein Stück Wiese in den sogenannten Büdnerwiesen, die heute mitten im Schießplatz liegen und nicht mehr genutzt werden können. Das Land wird von der LPG bewirtschaftet. Für Acker und Wiese erhält die Kirche vom Rat des Kreises eine Pacht in Höhe von [keine Angabe]
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Nr. 24 Hüttenreihe hieß einmal die Dorfstraße in Richtung
Tangersdorf-Bredereiche. Hier hatte die Glashütte gestanden, nachdem man eingesehen hatte, daß die ursprüngliche Lage inmitten des Dorfes doch zu feuergefährlich war. (s. Seite 35)
Nr. 25 Der Glasweg oder Havelweg ist das Stück der Dorfstraße, an das dann der Damm nach Kannenburg anschließt. Hier entlang führte einst der Weg, auf dem die fertigen Glaswaren nach Langenwall gebracht wurden, um dort in Kähne verladen zu werden.
Nr. 26 Am Ende der Hüttenreihe, unmittelbar am Waldrand, war früher ein Wasserloch, in dem die von der Waldhütung kommenden Tiere getränkt werden konnten, sie wurden gewätert. Daher der Name Wätering. Rechts davon befindet sich ein bis zum Maulbeerberg reichender Sandrücken. Hier an der Wätering war er nicht bewachsen, und der Sand wurde vom Wind wie eine Wanderdüne weitergetrieben. Dadurch wurde die Wätering zugeschüttet. Teilweise hat der Bäckermeister Otto Berg um die Zeit des 1. Weltkrieges diesem Vorgang nachgeholfen, um sich das Landstück anzueignen.
Nr. 27 Das Schmiedbruch liegt links am Ende des Glasweges ganz in der Nähe des Waldes. Die Herkunft des Namens ist unbekannt.
Nr. 28 Das Schafwaschbruch (Schopwaschbrok) ist ein Söll links des Weges zum Vorwerk, gegenüber dem Zwinger. Hier wurden früher die Schafe vor dem Scheren gewaschen.
Nr. 29 Sölle ist eigentlich kein Flurname, sondern eine geologische Bezeichnung für trichterförmige Vertiefungen aus der Eiszeit, die dadurch entstanden, daß hier Eisblöcke erst erhebliche Zeit nach Rückgang der Gletscher abtauten. Wir finden solche Sölle im Feld rechts vom Densower Damm, in der Wiese rechts vom Weg nach Beutel und das unter Nr. 28 genannte Bruch. Das Söll am Densower Damm wird auch Kohlenbruch genannt, da hier die Erde so schwarz ist, als seien große Mengen Kohlengrus ausgeschüttet worden. Herkunft der dunklen Färbung unbekannt.
[Seiten 169-172 nicht vorhanden]
Auf den fehlenden Seiten war wohl das Literaturverzeichnis niedergelegt, dass daher nicht aufgeführt werden kann.
(Josef Stork)