Unser Dorfplatz Annenwalde, Vorwerk Annenwalde, Densow, Alt und Neu Placht
 Unser DorfplatzAnnenwalde, Vorwerk Annenwalde, Densow, Alt und Neu Placht

12.2 Von dere Glashütte in Wrechen

- 188 –

 

12.2 Von der Glashütte in Wrechen

 

In diesem Abschnitt soll keine Geschichte der Wrechener Glashütte gegeben werden. Darüber besteht eine Arbeit des Heimatforschers Walter Karbe im Karbe-Wagner-Archiv in Neustrelitz. Außerdem war mir zugänglich ein Manuskript über das gleiche Thema von Annalise Wagner im gleichen Archiv. Von mir sollte nur die Verbindung zwischen Wrechen und Annenwalde untersucht werden.

Auch in Mecklenburg waren besonders nach dem 30-jährigen Krieg weite Landstriche unbestellt geblieben. Durch Samenanflug waren sie inzwischen bewaldet. Um die Kosten für das Roden zu sparen, den Boden aber doch wieder der landwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen und sich ein entsprechendes Einkommen zu verschaffen, wen­deten viele Gutsbesitzer folgende Methode an. Sie ver­gaben das bewaldete Land kostenlos an Glasmacher. Die errichteten dort eine Glashütte, verbrauchten das Holz und gaben das gerodete Land dem Gutsbesitzer zurück. Wir dürfen davon ausgehen, daß auch J. F. Zimmermann un­ter solchen Bedingungen die Glashütte in Wrechen be­trieben hat. Wir wissen von einer Glashütte in Alt­ Wrechen, die wegen Holzmangel einging. Das Jahr ist nicht bekannt. Es wurde aber eine neue Glashütte ein­gerichtet, von der wir nur wissen, daß sie 1749 bereits in Betrieb war. In der Zeit zwischen dem Aufhören der alten und dem Aufbau der neuen Glashütte dürfte Un­klarheit über den weiteren Fortgang bestanden haben. Zimmermann, der voller Tatendrang war, wartete nicht ab, sondern übernahm die Pachtung der Grünen Hütte in Zechlin im Jahre 1741.

Aber auch für viele Bewohner des Dorfes Wrechen dürften sich in der Zwischenzeit wegen der fehlenden Arbeitsplätze Schwierigkeiten ergeben haben. Ein Teil von ihnen wanderte ins benachbarte Preußen aus. Sie wurden, wie andere der vielen Einwanderer, zunächst ir­gendwo untergebracht, bis sie in einem der unter Fried­rich II. neu gegründeten Dörfer angesiedelt wurden. So fordert die Kurmärkische Kriegs- und Domänenkammer

 

- 189 –

 

im August 1750 von dem Amtsrat Albinus in Badingen, daß in den neuen Dörfern Beutel, Densow und Tangers­dorf zunächst 11 Tagelöhner und Einwohner aus dem mecklenburgischen Dorfe Wrechen angesiedelt werden sollen. Wie weit das dann geschehen ist und wo diese Familien bis dahin untergebracht waren, konnte ich bisher nicht feststellen. Ob die 40 Familien, die Zim­mermann 1754 in Annenwalde ansiedelte, unmittelbar aus Mecklenburg, also aus Wrechen kamen, oder ob sie alle oder teilweise schon mit Zimmermann in der Zechliner Hütte gearbeitet hatten, läßt sich auch nicht mit Gewißheit sagen.

Aus dem Kirchenbuch von Densow habe ich inzwischen festgestellt, daß schon vor der Gründung von Annenwalde zwischen Wrechen und Densow persönliche Verbindungen bestanden haben. Im Mai 1753 ist eine Maria Pasenow, Ehefrau des Schäfers Michael Pasenow in Wrechen, Pate in Densow. Mutter des Täuflings war die Frau des Bau­ern Christian Gumtow, Loysa geb. Pasenow.

Druckversion | Sitemap
© Dorfplatz Annenwalde, Densow, Alt und Neu Placht