Die Chronik wurde von Walter Reschke, Lehrer an der Dorfschule (damals noch im Henricischen Erbenhaus) erstellt und reicht von der Gründung des Dorfes Annenwalde 1754 bis in die 1970er Jahre. Danach führte niemand diese Chronik fort. Das Manuskript dazu verwahrten seit ca. 1995 bis 2018 Familie Kothe (Werner Kothe hatte 1999 die Glashütte wieder eröffnet). Nach 2018 gelangte sie zu meiner Zeit als Ortsbürgermeister in meine Familie. Meinem Schwiegervater Karl-Heinz Frömming, gest. 7.8.2023, ist der Beginn der Abschrift und die Digitalisierung zu verdanken.
Die im Original vorhandenen Hervorhebungen sind übernommen worden, auch wenn sich der Sinn nicht immer erschließt. Die Seitenzahlen und Seitenumbrüche entsprechen dem Original, jedoch nicht die Worttrennungen im Text. Rechtschreibfehler wurden belassen, so sie nicht Sinn verfälschend korrigiert werden mussten. Seite 1 ist nicht vorhanden und dürfte das Deckblatt der Chronik gewesen sein. Seite 8 fehlt ebenfalls oder existierte nicht wie auch die Seiten 169-172. Eigene Kommentare wurden grundsätzlich in eckige Klammern gesetzt.
Die an den Schluss gesetzten Dokumente Schülerstatistiken A und B sind ungeordnet, ihre Herkunft unklar und ihr Bezug zur Chronik unbekannt. Ihre Richtigkeit und Vollständigkeit lässt sich nicht mehr überprüfen, da die Vorlage dazu nicht existiert. Es bestehen jedoch kaum Zweifel, dass auch diese Dokumente von Walter Reschke stammen.
Die eingefügten historischen Fotos sind von Personen aus Annenwalde 2004 frei gegeben worden. Einige Aufnahmen stammen aus der Neuzeit. Sie dienen einer freundlicheren Lesbarkeit des Textes. Mein Dank für diese Aufnahmen gilt Wolfgang Michaelis, Kitty Weitkamp, Hartmut Collin und Familie Berg.
Paul Hofmann, November 2023
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Vorwort |
3 |
1. |
Aufgabe und Ziel der Chronik |
4 |
2. |
Eine sommerliche Reise nach Annenwaldern |
5 |
3. |
Aus der Vor- und Frühgeschichte unserer Heimat 3.1 Steinerne Zeugen aus grauer Vorzeit 3.2 Die Feldmark in slawischer Zeit 3.3 Wie unsere Heimat deutsch wurde 3.4 Bevölkerungspolitik nach dem 30jährigen Krieg |
9 16 17 20 |
4. |
Die Geschichte des Dorfes bis zur Gegenwart 4.1 Wie Annenwalde gegründet wurde 4.2 Ein schlimmes Ende 4.3 Von der Blütezeit der Glashütte 4.4 Gut und Gemeinde nach Stillegung der Hütte 4.5 In der Zeit des Faschismus 4.6 Nachkriegszeit 4.7 Von der Bodenreform zur LPG |
21 31 38 43 54 66 70 |
5. |
Einzeldarstellungen 5.1 Die Schule 5.2 Die Kirche 5.3 Der Friedhof 5.4 Im Backhaus 5.5 Zur Geschichte der Annenwalder Schifferzunft 5.6 Annenwalder Handwerker 5.7 Annenwalder Vereine 5.8 Gemeindeschulzen und Bürgermeister 5.9 Die Gemeindeschwesternstation |
82 82 92 109 118 121 126 132 142 151 |
6. |
Statistische Nachweise 6.1 Bevölkerungsstatistik 6.2 Zahlen aus der LPG 6.3 Haushaltspläne der Gemeinde |
153 157 161 |
7. |
Annenwalder Flurnamen |
163 |
8. |
Literaturverzeichnis |
171 |
9. |
Zeittafel[n] |
173 |
10. |
Anmerkungen und Quellenangaben |
176 |
11. |
Nachträge zu den Anmerkungen |
182 |
12. |
Nachträge zu den Einzeldarstellungen 12.1 Von der Glasmacherfamilie Zimmermann 12.2 Von der Glashütte in Wrechen 12.3 Von der Glashütte in Basdorf 12.4 Über das Porcellain 12.5 Das Vorwerk Krams 12.6 Der Annenwalder Brand 12.7 Langenwall 12.8 Zur Geschichte der Familien Brockes-Reiche 12.9 Zur Geschichte der Mühle Annenwalde |
186 188 190 192 196 202 207 210 213 |
13. |
Ut de Franzosentid |
217 |
14. |
Ein Kapitel über Glassiegel |
223 |
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Beinahe hätte die Überschrift geheißen: Vorwort zur 2.Auflage. Denn mehr als ein Vierteljahrhundert ist vergangen, seit ich das erste Vorwort schrieb, mit dem ich die Arbeit an der Dorfchronik abschließen wollte. Diese Zwischenzeit aber war so voller - meist trauriger und teils unbeschreiblich furchtbarer - Ereignisse, daß dagegen die Geschehnisse der vergangenen zwei Jahrhunderte seit der Gründung unseres Dorfes blaß und unbedeutend wirken. Ich habe mich seit 1940, dem Jahr des ersten Vorwortes, auch nur vorübergehend wieder mit der Chronik befassen können, z.B.1954 anläßlich der Zweihundertjahrfeier. Die Fülle beruflicher Arbeit und gesellschaftlicher Tätigkeit, aber auch die Turbulenz der Ereignisse hinderten mich an der Fortsetzung der Chronik. Seit dem 1.September 1966 bin ich wegen Erreichens der Altersgrenze aus dem Schuldienst ausgeschieden und bin im Herbst 1967 nach Templin verzogen. Ich stelle nun doch fest, daß ich die Arbeit niemals zum Abschluß bringen würde. Jede erneute Beschäftigung ergibt neue Feststellungen, die mit vorhergehenden nicht immer überbereinstimmen.
Ich habe die alten Aufzeichnungen noch einmal gründlich durchgesehen und erkennbare Fehler ausgemerzt. Außerdem konnte ich einige Angaben erweitern und ergänzen. Soweit mir noch Zeit und Möglichkeit gegeben sein sollten, weitere Untersuchungen anzustellen, werde ich deren Ergebnisse in Nachträgen festhalten und der Chronik beifügen. Bei der Arbeit ist mir erneut bewußt geworden, wie sehr man doch ein Produkt seiner Zeit ist und selbst längst vergangene Tage durch die Brille der Gegenwart sieht. Ich bitte diejenigen, die später einmal die Chronik lesen, um geneigte Nachsicht.
Im ältesten Annenwalder Kirchenbuch findet sich eine Chronik unseres Dorfes, die von der Gründung bis zum Verfall der Glashütte reicht. Dieser Bericht ist wörtlich auch in die Schulchronik übernommen worden. Über die Glashütte selbst hat mein Vorgänger im Schulamt, Lehrer Gustav Gohlke, in der Schulchronik einen vortrefflichen Aufsatz hinterlassen. Was in Heimatblättern und sonst über Annenwalde gedruckt worden ist, geht größtenteils auf diese Berichte zurück. So schien es recht leicht, die beiden Quellen zu einer vollständigen Geschichte des Dorfes zusammenzufügen. Als ich mich aber an die Arbeit machte, fand ich in alten Akten, die fast alle im Preußischen Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem eingesehen werden mußten, eine Menge neuer, bisher nicht bekannter Tatsachen, die zu weiteren Fragen Anlaß gaben. Nachdem ich wiederholt im Archiv gesucht und geschrieben und die einschlägigen heimatkundlichen Werke zu Rate gezogen hatte, merkte ich, daß ein Ende der Arbeit bei der geringen dazu zur Verfügung stehenden Zeit vorerst nicht abzusehen sei. Inzwischen hat der Krieg die Arbeit völlig unterbrochen. Ich werde daher zunächst das Unvollständige zusammenfassen und die offenen Fragen deutlich machen, damit ich selbst oder ein anderer später einmal die Lücken füllen kann.
Ich habe nicht die Absicht gehabt und bringe auch nicht die Voraussetzungen dazu mit, eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben. Es würde auch für die Wissenschaft ohne besondere Wichtigkeit sein, die Geschichte und die Tätigkeit einer kleinen Glashütte und eines noch kleineren Dorfes bis ins einzelne zu verfolgen. Dennoch habe ich nichts aufgezeichnet, was nicht urkundlich oder sonst einwandfrei nachweisbar wäre.
Ich wünsche allen, die diese Aufzeichnungen später lesen, daß sie in friedlicheren Zeiten leben mögen, als uns das vergönnt ist. Mir aber wünsche ich, daß sich Leute finden mögen, die diese Arbeit fortsetzen.
Annenwalde, am 2. Weihnachtstag 1940
(Walter Reschke, ehemaliger Dorflehrer von Annenwalde)